Eins
Schaf 1 umklammerte den Becher mit Kakao. Ständig erwarteten alle aufgrund einer Zahl Besonderes von ihm. Der Druck war kaum zu ertragen.
Zwei
Schaf 2 litt unter ihrer Schüchternheit. Mit den Anderen sprach sie nur wenig, vor den Ziegen auf der Nachbarweide versteckte sie sich.
Drei
Wütend warf Schaf 3 sein Trikot in die Ecke. Er hasste seinen Trainer. Der sollte mal vier Beine vernünftig unter Kontrolle halten!
Vier
Die Wiese der Schafe war auf einem leichten Hügel, am Rande des beleuchteten Dorfes. 4 liebte diesen Ort. Er kannte keinen anderen.
Fünf
„May The Schaf Be With You“ rief 5 über die Weide rennend, das von 100 geschnitzte Lichtschwert schwingend. Er war Anakin Schafwalker.
Sechs
„Du bist nur ein Schaf unter vielen Schafen“, sagte 100 streng. „Hmpf“, entgegnete 6 aufmüpfig und überprüfte den Sitz seines grünen Iro.
Sieben
Schaf 7 las – den Sinn des Lebens suchend – Ratgeber. Den rotpink brennenden Sonnenuntergang verpasste sie aufgrund von „Das Glück finden“.
Acht
Der Urgroßvater von 8 war ein englisches Suffolk-Schaf namens Alan. Er trug das Erbe, die fehlenden Locken um die Augen, mit Stolz.
Neun
Als Schaf 47 die Tränen der Enttäuschung die eisroten Wangen hinunterliefen, kam 9 und zog ihr Gesicht in sein warmes Fell.
Als 47 eingeschlafen war, schob Schaf 9 sie sanft beiseite und ging an die Tränke mit Bier. Manchmal reichte Wasser einfach nicht aus.
Zehn
Schaf 10 hatte das schnellere Kettcar, um den Hügel hinunterzufahren. Das von 38 aber hatte aufgemalte Flammen. Er war der König der Weide.
Elf
Über 11 war einst in der Schaffington Post berichtet worden. Damals hatte er den Vorlesewettbewerb gewonnen. Er erzählte immer noch davon.
Zwölf
Es war noch früh, als die Schafe schlafen gingen. 12 holte eine Lampe hervor und las an einen Baum gelehnt. Sie liebte die Stille der Nacht.
Dreizehn
„Was ist ein Papst?“, fragte Schaf 13, während er den rasenden Wolken zusah, 27 im Arm hielt und auf die Geburt seines ersten Lamms wartete.
Schaf 13 war vor sechs Tagen Vater geworden. Er wollte nicht um die Scheunen ziehen. Er wollte seinem Lamm das weiche Fell streicheln.
Vierzehn
In ihrer Beziehung machten Schaf 95 und 14 häufig Schritte vor und zurück. Der Tanzunterricht am Mittwoch war der Höhepunkt der Woche.
Fünfzehn
Schaf 15 musste beruflich häufig auf fremde Weiden. Das andere Gras, der ungewohnte Lärm der Straße – er konnte den Heimweg kaum erwarten.
Sechszehn
Wenn die ersten Sonnenstrahlen nach dem langen Winter hervorkamen, konnte Schaf 16 die Schur kaum abwarten. Er liebte Sonne auf der Haut.
Siebzehn
Und als die Musik schon längst verklungen war, tanzte Schaf 17 noch in Gedanken versunken vor sich hin.
Die meisten Schafe schliefen bereits, wenige unterhielten sich noch leise. 17 saß still da, an die Eiche gelehnt und lächelte glücklich.
Achtzehn
Schaf 18 überprüfte die Frisur, das Kleid und lehnte sich mit einem Cosmopolitan an den Zaun. Manche Nächte waren anders als andere.
Schaf 18 reiste gern zu anderen Weiden. Aber nirgendwo schmeckte das Gras so gut und roch die Nacht so friedlich wie neben 55.
Schaf 18 wollte etwas sagen. Aber Angst und Verwirrung, Lächeln und Hoffnung brachten nur ein zitterndes „Määh“ hervor.
Neunzehn
Schaf 19 sah das Steinchen und sprang hinüber, als sei es die größte Hürde. Er lachte, bis ihm eine Träne die bleichen Wangen hinunterlief.
Zwanzig
Seit Tagen versuchte Schaf 20 über die Mauer am Rande der Weide zu springen. Die kaputten Knie zeugten von vielen vergeblichen Versuchen.
Schaf 20 hatte es geschafft: Er übersprang die Mauer am Rande der Weide. Sofort fing der Bauer ihn wieder ein; es war 20 egal. Er lachte.
Einundzwanzig
Schaf 21 trippelte leise zum Futtertrog und nahm sich eine große Portion. Sie hatte alles verloren. Nur ihren Appetit nicht.
Zweiundzwanzig
Die Witze von Schaf 22 wurden lauter, je trauriger sie wurde. Niemand sollte je erfahren, wie verletzt und verzweifelt sie war.
Dreiundzwanzig
Schief und määhernd sang 23: „Änd I-hei will always love you“. Peinlich berührt wandte sich 78 ab. Sie wusste nicht, dass sie gemeint war.
Aus der Ferne beobachtete 23 Schaf 78. Er liebte ihre weißen Locken und schwarzen Augen. 23 schrieb ihr Liebesbriefe, die er nie abschickte.
Vierundzwanzig
Seit die Leute statt Leggins Jogginghosen trugen, bangte Schaf 24 um ihre Wolle. Da war einfach viel zu viel Stoff dran!
Fünfundzwanzig
„Du bist mehr Schaf als andere“, sagte 25 und sah 49 tief in die schwarzen von Wolle verhangenen Augen. Die letzte Schur war lange her.
Sechsundzwanzig
In der Schule im südlichen Weidenbereich saß Schaf 26, sah dem Bauern etwas weiter zu und wünschte sich, später einen Mehdrescher zu fahren.
Siebenundzwanzig
„Was ist ein Papst?“, fragte Schaf 13, während er den rasenden Wolken zusah, 27 im Arm hielt und auf die Geburt seines ersten Lamms wartete.
Achtundzwanzig
Schaf 28 feierte ihren Geburtstag. All ihre Freunde und der Maracuja-Vodka-Vanillezucker-Mix machten sie sprachlos.
Neunundzwanzig
Schaf 29 hatte stundenlang den östlichen Zaunabschnitt am Kastanienbaum klatschmohnrot lackiert. Nun fühlte sie sich endlich angekommen.
Dreißig
Die Sache mit dem „schwarzen Schaf“ ging 30 sehr nah. Um nicht negativ aufzufallen, war sein Wiesenstück das ordentlichste.
Einunddreißig
Während 99 Schafe Schutz vor dem Wind suchten, stand 31 allein auf der Weide. Es gab Dinge, die waren unabänderlich. Sie liebte diese Dinge.
Zweiunddreißig
Schaf 32 saß seit Stunden mit dem Horoskop aus der Schafopolitan in der Ecke. Etwas Aufregendes sollte passieren. Sie wartete geduldig.
Dreiunddreißig
Schaf 33 konnte sehr gut organisieren, alle hörten auf ihn. Die Stelle als Hütehund würde er dennoch nie bekommen.
Vierunddreißig
Das größte Glück für Schaf 34 war ein großes Mohn-Eis. Ihr Lächeln danach kaschierte die kleine Rolle an der Hüfte besser als jedes Kleid.
Fünfunddreißig
Schaf 35 hatte eine Metalldose mit Liebesbriefen von 60 am Fuß der alten Eiche vergraben. Nie hatte sie ihm geantwortet. Sie bereute es.
Schaf 60 hatte Liebesbriefe an 35 geschrieben und mit seinem liebsten Grasgeruch besprüht. Sie hatte nie geantwortet. Er hoffte noch immer.
Sechsunddreißig
Eine heiße Wanne, Hufe lackieren – für Schaf 36 ein perfekter Abend. 35 Schafe, die vor ihr dran waren, schmälerten den Spaß aber erheblich.
Siebenunddreißig
Schaf 67 lachte häufig über das Kurzzeitgedächtnis von 37. Was er nicht ahnte: Sie vergaß nicht. Sie ignorierte, schwieg und vergab.
Achtunddreißig
Schaf 10 hatte das schnellere Kettcar, um den Hügel hinunterzufahren. Das von 38 aber hatte aufgemalte Flammen. Er war der König der Weide.
Neununddreißig
Schaf 39 verbot sich Träume von besseren Zeiten. Stattdessen schnürte sie ihre Stiefel neu, zog den Schal fester und marschierte los.
Vierzig
Schaf 40 saß am Baum, sah in die Nacht, dachte an die Zukunft. Er wusste nicht, wohin es gehen würde; nur, dass er dafür aufstehen musste.
Einundvierzig
Schaf 41 wollte das berühmteste Schaf der Weide werden. Ohne nach links oder rechts zu sehen, ging er seinen Weg. Er war sehr einsam.
Zweiundvierzig
Schaf 42 war auf einer Wiese weiter nördlich aufgewachsen. Hin und wieder kehrte er dorthin zurück. Dort schmeckte der Klee nach Umarmung.
Dreiundvierzig
Schaf 43 wollte ferne Koppeln und fremde Weiden entdecken. Das „aber“ der Anderen überhörte er und übte weiter den Zeltbau in der Wildnis.
Vierundvierzig
„Will’n Haustier“, forderte 44. „Wir leben aber auf einer Weide“, sagte Schaf 71. In Pink schrieb 44 auf ihren Wunschzettel: Weidenkätzchen.
Fünfundvierzig
Schaf 45 hatte einmal an einem Flirtkurs teilgenommen. Er hatte nicht viel gelernt, nur: Er war kein George Sheepey.
Sechsundvierzig
Schaf 46 hatte viel geweint. Es ging ihr nicht besser, aber die Augen hatten nun den von ihr bewunderten Vampir-Look aus der Schafopolitan.
Siebenundvierzig
Als Schaf 47 die Tränen der Enttäuschung die eisroten Wangen hinunterliefen, kam 9 und zog ihr Gesicht in sein warmes Fell.
Als 47 eingeschlafen war, schob Schaf 9 sie sanft beiseite und ging an die Tränke mit Bier. Manchmal reichte Wasser einfach nicht aus.
Achtundvierzig
Schaf 100 stibitzte einen Fernseher vom Sperrmüll, entfernte das Innere und baute 48 ein Puppenhaus hin. Es wurde 48s Lieblingsspielzeug.
Neunundvierzig
„Du bist mehr Schaf als andere“, sagte 25 und sah 49 tief in die schwarzen von Wolle verhangenen Augen. Die letzte Schur war lange her.
Fünfzig
Schaf 50 hatte einmal füllig-weiches Fell gehabt. Dann war die Wolle ausgefallen und er wurde dünner und dünner. Bis er nicht mehr da war.
Einundfünfzig
Nichts hütete 51 mehr als die Locke der ersten Schur. Damals war er weiß gewesen, nun – nach Jahren zwischen Sonne und Regen – war er grau.
Schaf 51 spürte die Kälte in seinen Knochen. Er war nicht mehr der Jüngste, aber das Leuchten seiner Augen war wie vor sieben Jahren.
Zweiundfünfzig
Seitdem die Herde beschlossen hatte, einen Weiderat zu gründen, gab es überall Gemähe. 52 setzte die Kopfhörer auf und sah in den Himmel.
Dreiundfünfzig
Schaf 53 fielen Entscheidungen schwer; in ihrer Tasche lagen ProContra-Listen für alle Lebenslagen. Andere Schafe fragten sie gern um Rat.
Vierundfünfzig
Schaf 54 war für ein Fremdweidensemester weg gewesen. Nach 187 Tagen kam er zurück. Alles kam ihm nun fremd-bekannt-wunderbar vor.
Fünfundfünzig
Schaf 18 reiste gern zu anderen Weiden. Aber nirgendwo schmeckte das Gras so gut und roch die Nacht so friedlich wie neben 55.
Schaf 55 beobachtete den Wind skeptisch. Die Locken wurden verweht, Blumen verloren ihre Blüten. Er mochte keine Veränderung.
Sechsundfünfzig
Schaf 56 wollte immer das letzte Wort haben. Aus diesem Grund stellte er nie Fragen, rannte nach jedem Satz weg und lächelte dann glücklich.
Siebenundfünfzig
„Ich bin so müde“, sagte das Schaf mit der Nummer 83, lehnte sich verliebt an 57 und schlief ein.
Achtundfünfzig
Müde von der Kälte und der Wanderung des Tages, legten sich 100 Schafe dicht aneinander und schliefen. 58 schnarchte zufrieden.
Wenn Schaf 76 nicht schlafen konnte, zählte sie die Sterne. An diesem Abend aber brachte das Schnarchen von 58 sie ganz durcheinander.
Schaf 58 litt unter seinem lauten Schnarchen. Alle lachten ihn deswegen aus. Er schämte sich, aber lachte verzweifelt mit.
Neunundfünfzig
99 Schafe schliefen. 59 aber schnürte ihre Schuhe, strich sich durchs Fell und schlich zum Zaun. Heute würde sie mit den Kühen umherziehen.
Nummer 79 gehörte zur Schaf Bohème und brachte gemeinsam mit 59 die „Weltweide“ heraus. Sie selber waren ihre einzigen Leser.
Nummer 59 trat für eine Achselrasur nicht nur zur Schurzeit ein. Die älteren Schafe zeterten und suchten die Schuld bei der Schafopolitan.
Sechzig
Schaf 35 hatte eine Metalldose mit Liebesbriefen von 60 am Fuß der alten Eiche vergraben. Nie hatte sie ihm geantwortet. Sie bereute es.
Schaf 60 hatte Liebesbriefe an 35 geschrieben und mit seinem liebsten Grasgeruch besprüht. Sie hatte nie geantwortet. Er hoffte noch immer.
Einundsechzig
Während die anderen Schafe sich aneinanderkuschelten, holte 61 das Kirschrot aus der Tasche und zog ihre Lippen nach. Diese Nacht war ihre.
Zweiundsechzig
Schaf 62 war einst glücklich gewesen. Manchmal fragte sie sich, ob es wieder so werden würde. Oder ob sie anders glücklich werden könnte.
Schaf 62 war mal wütend, müde, traurig, dann wieder euphorisch, an die Zukunft glaubend. Aber immer spürte sie eine tiefe Einsamkeit.
Dreiundsechzig
Ob „buk“ die richtige Form von „backen“ war, interessierte Schaf 63 nicht. Wichtig war nur, dass der Käse schön heiß und blubbernd war.
Vierundsechzig
Schaf 64 versteckte die Tüte mit den Keksen gut. Immer war er für alle da, umarmte und munterte auf. Aber die Kekse, die teilte er nicht.
Fünfundsechzig
Schaf 65 hatte den Mund voll mit SchokoBananenPfannkuchen, die Wangen rund. Man konnte das Leben nicht immer nur in kleinen Bissen genießen.
Sechsundsechzig
Schaf 66 träumte davon, als Pirat über die Weltmeere zu fahren. Leider war er seekrank. Aber die Augenklappe stand ihm auch an Land gut.
Siebenundsechzig
Schaf 67 lachte häufig über das Kurzzeitgedächtnis von 37. Was er nicht ahnte: Sie vergaß nicht. Sie ignorierte, schwieg und vergab.
Achtundsechzig
Dort, wo der Stein spitz in seinen Rücken stach und mehr Staub als Gras war – dort war der Platz von Schaf 68. Nirgendwo schlief er besser.
Neunundsechzig
Schaf 69 war ein netter Kerl. Warum fremde Schafe häufig über ihn lachten, hatte er lange nicht verstanden. Dann lernte er 72 kennen.
Siebzig
Schaf 70 wollte eine Partei gründen. Er wusste noch nicht, für was er sein würde, nur eines war sicher: Heißer Kakao war ein Schafrecht.
Einundsiebzig
„Will’n Haustier“, forderte 44. „Wir leben aber auf einer Weide“, sagte Schaf 71. In Pink schrieb 44 auf ihren Wunschzettel: Weidenkätzchen.
Zweiundsiebzig
Das größte Problem daran neben 99 Schafen zu schlafen: Es gab immer zu wenig Bettdecke. 72 fror.
Schaf 69 war ein netter Kerl. Warum fremde Schafe häufig über ihn lachten, hatte er lange nicht verstanden. Dann lernte er 72 kennen.
Dreiundsiebzig
Schaf 73 glaubte fest daran, dass Frühlingsregen schön machen würde. Sie stand dort, klitschnass, die Wimperntusche zerlaufen. Und lächelte.
Vierundsiebzig
Schaf 74 verstand nicht, was all die anderen Schafe in diesem Internet wollten. Wenn sie über Mähms lachten, zweifelte er an seinem Humor.
Fünfundsiebzig
Die Schur rückte näher. Schaf 75 freute sich. Die Wolle trug nach dem Winter so auf; und sie wollte doch Heidis Next Topschaf werden.
Sechsundsiebzig
Wenn Schaf 76 nicht schlafen konnte, zählte sie die Sterne. An diesem Abend aber brachte das Schnarchen von 58 sie ganz durcheinander.
Siebenundsiebzig
Dass sie ihr Lieblingskuscheltier mit einem „Ich brauche Dich nicht mehr“ weggeworfen hatte, tat Schaf 87 auch 21 Jahre danach noch weh.
Achtundsiebzig
Schief und määhernd sang 23: „Änd I-hei will always love you“. Peinlich berührt wandte sich 78 ab. Sie wusste nicht, dass sie gemeint war.
Aus der Ferne beobachtete 23 Schaf 78. Er liebte ihre weißen Locken und schwarzen Augen. 23 schrieb ihr Liebesbriefe, die er nie abschickte.
Neununsiebzig
Mit großen Schildern demonstrierte 79 gegen die Annahme, Schafe äßen am liebsten trockenes Brot. Er mochte Brot ofenfrisch, mit viel Butter.
Nummer 79 gehörte zur Schaf Bohème und brachte gemeinsam mit 59 die „Weltweide“ heraus. Sie selber waren ihre einzigen Leser.
Achtzig
Schaf 80 saß seit Tagen hinter einem Notizblock. Alle dachten, er würde ein Buch schreiben. Dabei spielte er nur erfolgreich Käsekästchen.
Einundachtzig
Einst hatte Schaf 81 in einem Streichelzoo gelebt. Die patschenden Hände vermisste er nicht. Das Pony aus dem Reitstall dafür umso mehr.
Zweiundachtzig
96 saß unterm Baum, dachte an 82. Immer war sie da gewesen, hatte lachend das Leben in die Hand genommen. Dann war sie weg. Sie fehlte.
Dreiundachtzig
„Ich bin so müde“, sagte das Schaf mit der Nummer 83, lehnte sich verliebt an 57 und schlief ein.
Vierundachtzig
Schaf 91 und 84 waren beste Freundinnen. Auf der Weide-Tanzfläche waren sie Stars, warfen die Beine in die Luft, ließen ihre Locken wippen.
Fünfundachtzig
Gestern war ein Zirkus mit einem Elefanten an der Weide vorbeigefahren. Schaf 85 hielt ihn für ein großes, kahles Schaf mit zu langer Nase.
Sechsundachtzig
Schaf 86 trank am liebsten den Früchtetee, den sie eigentlich für ihr Lamm brühte. Sie saß glücklich da und verriet niemandem ihr Laster.
Schaf 86 nannte alle ihre Lieblingsschafe „Schatz“. Zum Geburtstag bekam sie eine große Sahnetorte mit Goldstücken aus Schokolade.
Siebenundachtzig
Dass sie ihr Lieblingskuscheltier mit einem „Ich brauche Dich nicht mehr“ weggeworfen hatte, tat Schaf 87 auch 21 Jahre danach noch weh.
Achtundachtzig
Schaf 88 war kein guter Handwerker. Aber das windschiefe von ihm gebaute Häuschen hatte bereits drei Frühjahrsstürme überstanden.
Schaf 88 mochte den glatzköpfigen Mann aus dem Ort nicht. Ständig brüllte er das dunkelhaarige Mädchen an. Sie brachte 88 immer Möhren.
Neunundachtzig
Jeden Morgen versteckte Schaf 89 sich hinter der Zeitung. Abends war er endlich beim Kreuzworträtsel angekommen. Es war sein Lieblingsteil.
Schaf 89 war vom Regen genervt. Jeden Morgen war seine Zeitung nass, die Hufe waren matschig und das Fell der Anderen stank erbärmlich.
Neunzig
Schaf 90 wollte gern Cello spielen. Mit den Hufen waren allerdings nur zwei Töne möglich. Eines Tages würde sie trotzdem berühmt werden.
Einundneunzig
Schaf 91 und 84 waren beste Freundinnen. Auf der Weide-Tanzfläche waren sie Stars, warfen die Beine in die Luft, ließen ihre Locken wippen.
Zweiundneunzig
Schaf 92 rollte sich müde ein, schloss die Augen und steckte die Nase in ihr Fell. Die Party mit dem Hütehund war ziemlich ausgeartet.
Dreiundneunzig
In allen Stücken der weide-eigenen Theatergruppe spielte Schaf 93 die Hauptrolle. In diesem Jahr war sie Miss Mährple in „Schaf Ahoi“.
Vierundneunzig
Schaf 94 hatte in seiner Jugend Dreadlocks gehabt. Bei der Schur hatte er bittere Tränen geweint und sich lange Zeit eine Decke umgelegt.
Fünfundneunzig
In ihrer Beziehung machten Schaf 95 und 14 häufig Schritte vor und zurück. Der Tanzunterricht am Mittwoch war der Höhepunkt der Woche.
Sechsundneunzig
96 saß unterm Baum, dachte an 82. Immer war sie da gewesen, hatte lachend das Leben in die Hand genommen. Dann war sie weg. Sie fehlte.
Siebenundneunzig
Langsam entfernte sich Schaf 97 von der Herde, lehnte sich erschöpft gegen einen morschen Holzpfahl und sah in die tiefschwarze Nacht.
Achtundneunzig
Für ihren Traum von der Bikinifigur rannte 98 den Hügel hinauf und hinunter. Die anderen Schafe lachten sie aus. Sie lief weiter.
Neunundneunzig
Ein Zoologe hatte Schafe „ängstlich“ genannt. 99 konnte darüber nur lachen. Menschen hatten Angst vor Spinnen. Er aß Spinnen zum Dessert.
Einhundert
„Du bist nur ein Schaf unter vielen Schafen“, sagte 100 streng. „Hmpf“, entgegnete 6 aufmüpfig und überprüfte den Sitz seines grünen Iro.
„May The Schaf Be With You“ rief 5 über die Weide rennend, das von 100 geschnitzte Lichtschwert schwingend. Er war Anakin Schafwalker.
Schaf 100 stibitzte einen Fernseher vom Sperrmüll, entfernte das Innere und baute 48 ein Puppenhaus hin. Es wurde 48s Lieblingsspielzeug.
21. Januar 2014 um 22:12
Du hast bei 77 den Text vom Schaf 87 stehen.